Ein Beispiel aus meinem Leben

Eine mittlerweile sehr gute Bekannte von mir wurde mir in meiner schlimmsten Panik-Zeit als neue Arbeitskollegin vorgestellt.

Und wie es der Zufall so will: Als hätten wir es geahnt, sprachen wir an unserem ersten gemeinsamen Arbeitstag direkt über das, was uns zu schaffen machte (Merkwürdig, dass wir scheinbar direkt diese Vertrauensbindung zueinander hatten).

Und unglaublicherweise war sie in genau derselben Lage wie ich zu dieser Zeit, nur dass sie schon einen Schritt weiter war: Sie hatte sich gerade erst nach 4 Monaten voller Angst und Panik davor, ihren Freund (zusammen seit 5 Jahren) nicht mehr zu lieben, getrennt. Sie war aus dem gemeinsamen Haus aus- und in eine andere Stadt gezogen. Schnell weg. Sie sagte, sie dachte, es würde ihr dann besser gehen. Dass die Angst und die Schuldgefühle fort wären.

Doch dem war nicht so. Ihre Liebe schlug zurück. Schon in dem Moment, als sie im gemeinsamen Haus auf ihren gepackten Taschen saß und sich fragte, warum sie eigentlich gehen wollte- und noch viel schlimmer, als sie in ihr "neues" Leben kehrte.

Sie sagte mir, sie hätte nie gedacht, dass es noch schlimmer werden würde; dass ein Mensch so leiden und plötzlich so vermissen könnte. Und doch erwähnte sie am Schluss jedes Satzes immer:"Es war aber schon die richtige Entscheidung! Das ging gar nicht mehr." Doch die Art wie sie von ihrem Expartner sprach spiegelte ihre Taten nicht wieder. Sie redete so oft von ihm, so voller Liebe, dass mir schnell klar war, dass sie in Wirklichkeit niemals aufgehört hatte, ihn zu lieben und ihn nur wegen dieser Gedanken und den Ängsten verlassen hatte.

Wir haben weiterhin viel miteinander gesprochen, auch über ROCD.

Und was soll ich sagen? Nach fast einem Jahr der Trennung treffen sie sich nächste Woche das erste Mal wieder. Sie hat es eingesehen und verstanden und er hat gewartet :)

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